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Familienchronik

Johann Peter Hamm (geb. 1670 in Hammen-Ohl; verstorben 1776), der Besitzer des Hofes Hamm in Ohl bei Süng, hatte zusammen mit seiner Ehefrau Anna Gertrud Hamm geb. Finck (aus Engelskirchen-Rommersberg) drei Kinder: Christian (geb. 1707 in Hammen-Ohl), Johann Peter (geb. 1709 in Hammen-Ohl; verstorben 1772 in Lindlar) und Johann Gerhard Hamm (geb 1710, verstorben am 3.11.1788 in Hohkeppel). Der Vater von Anna Gertrud Fink war seit 1740 der Besitzter der Stoppenbacher Hütte. Diese Eisenschmelzhütte, auch Alter Hammer genannt, ist seit dem 16 Jahrhundert belegt. Nach dem Tod des Vaters ging das Erbe zur Hälfte an Anna Gertrud, die andere Hälfte erhielt ihre Schwester, die Frau des Landwirtes Lob in Scheel. Johann Gerhard Hamm nutzte den Teil des Erbes klug zum Erwerb des Hofes in Oberbergscheid, der bis heute im Besitz der Familie ist und zur Investition in die Eisenverhüttung und -verarbeitung. Er erwarb Konzessionen für den Eisenreckhammer in Welzen bei Hommerich (1783) und für den Hammer in Vellingen. Daneben statte er seine fünf Töchter mit Häusern in Unterwurscheid, Vellingen, Klespe, Hohkeppel und Lohmar aus. Anna Katharina Hamm geb. Klein (verstarb am 22.02.1802), die Ehefrau von Johann Gerhard Hamm stiftete 1791 nach dem Tod ihres Mannes den Kreuzweg in Hohkeppel mit sieben Fußfällen. Ihr Sohn Christian Everhard Hamm (geb. 21.9.1748 in Hohkeppel; verstorben am 23.2.1839 in Oberbergscheid) heiratete Anna Gertrud Stiefelhagen (geb. am 8.11.1789). Ihr Sohn Johann (geb. am 10.9.1781 in Hohkeppel; verstorben am 8.10.1848) hatte keine Geschwister. Als seine Mutter starb war er erst zehn Jahre alt. Seine Ehefrau Anna Katharina Remmel aus Engelskirchen-Rommersberg (verstarb am 5.4.1861 in Oberbergscheid) schenkte ihm vier Kinder: Johann Christian (geb. 26.3.1808; verst. 5.12.1863), Bernhard, Josefina (geb. 30.8.1825) und Adolf (geb. 30.8.1825 in Oberbergscheid; Verstorben am 20.6.1893 in Oberbergscheid). Der Sohn von Adolf Hamm und seiner Ehefrau Gertrude Radermacher (geb. 1.1.1837 in Hülsen; verstorben am 16.1.1905 Oberbergscheid) Wilhelm Josef Hamm (geb. 13.11.1876 in Oberbergscheid; Verstorben am 26.4.1929 in Unterheide) hatte keine weiteren Geschwister. Zusammen mit seiner Frau Anna Sybilla Margareta Burgmer (26.3.1879 Unterheide / 10.2.1934 Oberbergscheid) hatter er 13 Kinder. Eines davon, Hugo Hamm (16.4.1911 - 26.5.1972) war der Vater von Hermann Josef Hamm, Großvater von Andreas Hamm und Urgroßvater von Michael und Alexander Hamm

Christian Hamm erwarb durch Kaufvertrag vom 9.5.1782 die für den Hammerplatz, die Zufahrtswege, den Wassergraben und den Stauweiher benötigten Grundstücke auf den Welzer Gründen an der Sülz, wobei er sich verpflichtete fünf Brücken über den Hammergraben und die nötigen neuen Zauntore für die Verkäufer zu bauen und die Wasserversorgung der Wiesen zu sichern. Am 22.2.1783 erhielt Johann Gerhard Hamm die landesrechtliche Konzession des Kurfürsten und Herzoges Karl Theodor für den geplannten Eisenreckhammer. Am 3. Mai 1783 wurde diese Konzession an seinen Sohn Christian übertragen, der das Hammerwerk erbaute und betrieb. Wahrscheinlich ist der Hammer zur Zeit der französischen Fremdherrschaft zum erliegen gekommen, blühte aber in preußischer Zeit wieder auf.

Text der Konzession entnommen dem Heimatbuch der Gemeinde Hohkeppel zur Jahrtausendfeier (A. Jux; J. Külheim, 1958):

Wir Carl Theodor, von Gottes Gnaden Pfalzgraf bey Rhein, Herzog in Ober- und Nieder-Bayeren des hl. Römischen Reichs Erztruchses und Churfürst, zu Gülich, Cleve und Berg Herzog, Landgraf zu Leuchtenberg, Fürst zu Mörs, Marquis zu Bergen op Zoom, Graf zu Veldentz, Sponnheim, der Marck und Ravensperg, Herr zu Ravenstein etc. thuen kund und bekennen hiemit für Unß, Unsere Erben und Nachkommen Herzogen zu Gülich und Berg etc. wie das bey Unß Gerard Hamm um ertheilung Unserer gnädigsten Bewilligung über die aufm Sulzenfluß anlegen wollenden, mit steinkohlen betrieben werdenden Eisenreckhammer gegen die bestimte jährliche erkenntnüs von zwey goltgulden unterthänigst bittendt einkommen seye, und dan Wir nach von Unserem Kellneren amts Steinbach darüber vorläufig eingezogenen unterthänigsten Bericht diesem Gesuch statt gegeben, sohin gegenwärtige gnädigste Concession darüber haben ausfertigen lassen, wie Wir dan solches hiemit und krafft dieses thuen, also und der gestalten, daß der concessionarius sich allingen widerspruch enthalten, wan auf selbige Bach und in dasigem district fernere Müllen oder fabriquen Bäu oder auch reckhämmer gestattet werden solten und solten auch über die etwa künfftige Vermehrung deren Hämmer anderst keine Klage zu führen befugt, alßwann er Concessionatus unmittelbahr durch Benehmung des wassers gestört werden würde, dahingegen obbemelte recognition Jahr für Jahr in Unsere Kellnerey abzurichten gehalten seyn solle.

 Urkund Unseres hervorgedrückten Hofskammer Secret Insiegels, Düsseldorf, den 22ten hornung 1783.

Aus Höchstgem. Ihrer Churfürstl. Dhlt

gnädigsten Befehl

St. A. F. Graf von Spee mpp.

Gegen Ersetzung der hieran ergangenen Unkosten übertrage ich diese Concession meinem Sohn Johann Christian Hamm zu Bergscheid.

So geschehen Hohenkeppel, den 3ten May 1783.

Johan Gerhard Hamm mpp.